Mit einem Glas Weißwein im Liegestuhl auf der Terrasse sitzen und die Sonne beim Untergehen beobachten.
Als Hintergrundbeschallung Mike Oldfield - Voyager.
So wenig alltagstauglich ich seine Musik finde - desto mehr gehört sie in bestimmten Sitautionen für mich einfach dazu.
Nur ich und die Musik und die Farben und die Wolkenformationen.
Glücklich sein. Ruhig. Entspannt. Ausgeglichen. Ist ja sonst viel zu selten der Fall. ;o)
Mein Nachbar, Rocker, so was um die 30 und gern laut Musik hörend, hat seit langem mal wieder eine Freundin. Seitdem läuft hier kein AC/DC mehr, sondern Hip-Hop (manchmal auch Techno). Das ist nicht wirklich erträglich, aber doch irgendwie gerade noch so auszuhalten. Es muss ja.
Heute aber dort (also hier) so: Party. Und gröhlende Postpubertäre, die abwechselnd irgendwas wie "Rooaaaaarrrrhiiiiheeeeey" und "Eeeey, Alter, piss doch auf den Teppich!! Hahaaaaa!" brüllen. Gemischt mit Hip-Hop- und Technoklängen. Nee, das ist wirklich nicht mehr schön.
Befürchte, ich kann heut nur noch mit iPod auf die Terrasse.
#wtf
... ist es ja, bis 1 Uhr nachts mit Freund über die Piratenpartei sowie Bildungspolitik zu diskutieren, wenn man ein Schnuffelkind hat, welches am nächsten Morgen prompt um 05:30 Uhr aufstehen will.
Maaaann, bin ich müde. :-S
(Ich habe vorhin Salz statt Zucker in den den Kaffee gekippt. Glücklicherweise hab' ich's noch vorm Befüllen der Tasse gemerkt. Ohweh.)
Also vorab: Das Schnuffelkind ist, wie's scheint, nur erkältet. Nicht gehirnerschüttert und auch nicht vergiftet. Jedenfalls nicht ernsthaft - nur mit Magenverstimmung.
Aber das war dann ja so: Ich mache einen Arzttermin aus, wir haben noch eine halbe Stunde Zeit, bis wir losgehen müssen. Da ich längere Wartezeiten einplane, denke ich: "Ja, ne halbe Stunde, das reicht locker um noch schnell Nudeln vorzukochen. Geht's nachher schneller, wenn wir wieder zurück sind." und setze das Nudelwasser an. Zwischendrin das Kind anziehen, nochmal Kinderzähne putzen. Dann die Nudeln ins Kochwasser geben, mit dem Kind zur Toilette gehen und die geforderte Urinprobe nehmen, Kind trösten, denn es will gar nicht in einen kleinen Plastikbecher machen und weint gar fürchterlich. Dann klappt's doch, aber Kind weint schon wieder ganz fürchterlich, denn es will ja auch gar nicht zum Arzt. Das Kind trösten, etwas zu Trinken für unterwegs vorbereiten, Bilderbücher zum Mitnehmen aussuchen, wieder das weinende Kind trösten, Jacken und Schuhe anziehen, das weinende Kind trösten und in den Buggy verfrachten, losgehen. Und einige Meter vor der Kinderarztpraxis ins Grübeln kommen. Da war doch noch... irgendwas war doch da....?? Aber was könnte da nur... ??
DIE NUDELN! DER HERD!
An dieser Stelle treten dann leichte Panikerscheinungen auf und in einem Affenzahn durchspielt das sich im Dämmerschlaf befindende Hirn sämtliche Katastrophenvarianten. Verqualmte Wohnung, ausgebrannte Wohnung, _gar_ keine Wohnung mehr... bis dem mittlerweile erwachten Hirn wieder einfällt: Papa anrufen! Meinen. Schnell! Der hat nämlich einen Schlüssel und arbeitet nur 5 Autominuten von unserer Wohnung entfernt. Und er war es dann auch, der uns vor größeren Katastrophen bewahrt hat. Kurz vor knapp. Das Wasser war schon völlig verdampft, wir haben jetzt Nudelkuchen. Uff. Gerade noch mal gut gegangen!
... Muffins gebacken. Mit weißer und dunkler Schokolade sowie Kirschen. Lecker!
... arbeiten. (wäh!)
... fluchen, weil die Menschen in den 70ern/80ern so gern im September Sex hatten. Sex mit Folgen, der jetzt dafür verantwortlich ist, dass scheinbar die ganze Welt im Juni Geburtstag hat. Tz! (Ausgerechnet der Monat, in welchem der jährliche Privatrentenversicherungsbeitrag von meinem Konto abgebucht wird. Nicht nett, ne? Hätten die sich ja auch mal bißchen eher überlegen können.)
... ein bißchen traurig. :-( (Schieben wir's auf's Wetter - is einfacher.)
Am Haus gegenüber ziehen halbnackte, junge Männer ein Gerüst hoch.
Na wunderbar - müssen wir dann heute Nachmittag auch noch stilecht im Garten chillen? Sollte ich bunte Drinks mit Schirmchen dekorativ auf meinem Gartentisch drapieren? Oder doch lieber Bier?
Und wann fangen die morgens eigentlich an zu arbeiten? Muss ich mich dann schon zum Rauchen und Wäscheaufhängen aufrüschen?
Kann ja wohl nicht wahr sein!
...ist es ja, wenn man sich abends einigermaßen mit der Situation arrangiert hat, dann nachts ziemlich intensive Dinge träumt, die man besser nicht geträumt hätte und dann am nächsten Morgen völlig durch den Wind ist.
Ich möchte wirklich mal wissen, wieso. Warum. Weshalb.
Ich versteh' mich selber gar nicht mehr. Also diesbezüglich. ;-(
Na, ja. Wir gehen jetzt in den Garten. Kaffee trinken, Ball spielen, uns von der Sonne kitzeln lassen und die morgendliche Stille genießen.
Ich hoffe, das lenkt mich wenigstens ein bißchen ab. *seufz*