Dass die Regierung das neue Sparpaket wenige Tage vorm Beginn der Fussball-WM vorstellt - das is ja n Ding mit Pfiff!
Und ich meine mich zu erinnern, dass das vor vier Jahren schon mal genauso lief.
Zufälle gibt's...
Hätte man nicht dieses grenzenlose Vertrauen zu den Staatsoberhäuptern, man könnte doch glatt Boshaftigkeit unterstellen.
Brot und Spiele...
... gibt's... (!) (?)
Drei für mich unheimlich wichtige Menschen haben (jetzt, demnächst, bald) an drei aufeinander folgenden Tagen Geburtstag.
Und am merkwürdigsten: Alle sind unheimlich verschieden (also nix mit typisch Sternzeichen und so) - aber anscheinend gleich genug, um sie alle drei ganz wunderbar zu finden.
Und was mir mal noch so auffiel, nachdem ich das Vorige registrierte und mehr darüber nachgrübelte *hüstel*: Alle Menschen, deren dauerhafte (!) Gesellschaft ich mir freiwillig ausgesucht habe (also nix Familie oder so, das zählt ja nicht), haben zwischen April und Juni Geburtstag.
So was aber auch!
Aufgrund einiger in den letzten Tagen geführter Gespräche und vielen Gedanken ein Blog-Eintrag zum Thema Kinderbilder und Internet. (für Kommentare, eure Sicht der Dinge, wäre ich hier sehr dankbar)
Wie ihr vielleicht wisst, fotografiere ich seit einiger Zeit. Und erhebe den Anspruch, in irgendeiner Weise künstlerische Bilder zu erstellen.
Dass ich mein Kind weder im Röckchen, noch in Badekleidung ins Internet stelle und niemals im Zusammenhang mit richtigem Namen, Wohnort etc., versteht sich von selbst. Aber irgendwann kam, angeregt durch den Kommentar einer anderen Mutter in einem Fotografie-Forum, die Frage auf "Reichen Pädophilen auch künstlerische Portraits, um die kranke Phantasie anzuheizen?"
Und die Antwort: Ich weiß es nicht. Vermutlich gibt’s Menschen, die krank genug sind, selbst das anregend zu finden. Und selbstverständlich will ich nicht, dass mein Kind da als Vorlage herhalten muss.
Hier fängt für mich allerdings das Aber an: Inwiefern kann ich so etwas ausschließen und in wie weit muss ich unser Leben zensieren, um unbestimmte Gefahren fern zu halten?
Ich hab‘ mir hier wirklich lange Gedanken gemacht, Bilder von anderen Fotografinnen (durchaus ernstzunehmende Frauen, mit hohem künstlerischem Anspruch und Bildern ihrer Kinder im Portfolio) angeschaut und komme für mich zu dem Schluss, dass ich natürlich weiterhin vorsichtig bin (ergo keine Namen nenne, keine Infos zum genauen Wohnort oder unserem Leben etc., und selbstverständlich keine Ganzkörper-Aufnahmen…), aber verhindern kann ich es doch sowieso nicht. Um vollständig zu verhindern, dass mein Kind Projektionsfläche für kranke Gedanken wird, müsste ich uns doch einschließen.
Vielleicht ist der Nachbar pädophil, vielleicht der Praktikant im Kindergarten oder der Herr im Schwimmbad. Der im Schuhladen oder der spätere Lehrer. (nein, den Pastor kann ich ausschließen, wir sind nicht religiös *g*)
Ich finde es furchtbar, dass man sich über so etwas überhaupt Gedanken machen muss und diese Übermacht der Abartigkeit und die damit verbundene Hilflosigkeit regen mich auf. Aber ich hab' auch keine Lust, unser Leben aus einer diffusen Angst heraus, irgendjemand könnte die Kinderportraits für seine kranke Phantasie missbrauchen, komplett zu zensieren.
Also: Ich zeige ab und zu Kinderportraits meiner Tochter auf einer Webseite für Fotografie, um von anderen Rückmeldungen zu den Bildern (Qualität, Bildaufbau, Bearbeitung etc.) zu erhalten. Die Bilder sind meist in s/w, immer mit einem gewissen künstlerischen Anspruch.
Kann man das? Sollte man das nicht? Was sagt ihr?
Und selbstverständlich verstehe ich auch, wenn jemand das nicht möchte, vielleicht sogar aufgrund selbst erlebter Vorfälle bzw. Vorfällen im Bekanntenkreis - ich versuche lediglich, meinen Standpunkt dazu zu finden.
fraumaus - 28. Mai, 10:29
Der Klappentext:
„Willenbrock sah ihnen nach und er fühlte sich auf eine ihm unerklärliche Weise schuldig. Die Beamten hatten ihm das Gefühl vermittelt, der eigentlich Beschuldigte zu sein, der Angeklagte, der nicht mehr wirklich frei, sondern lediglich auf freiem Fuß war.“
Hauptschauplätze:
Ost-Berlin, Usedom.
Mein Eindruck:
Ein sich mit jeder Seite verdichtender Roman, über den man im Vorfeld möglichst wenig wissen sollte. Einer, den man lesen muss, ohne zuvor schon die Rezensionen gelesen zu haben.
Hinterlässt ein beklemmendes Gefühl und ist einer von denen, die bleiben. Und einer dieser Romane, die man nach ein paar Jahren noch ein zweites Mal lesen kann.
Empfehlung:
Nicht vom etwas dahinplätschernden Erzählstil der ersten Seiten abschrecken lassen – das Buch wächst mit seinen Aufgaben, äh, mit fortschreitender Seitenzahl. Am Ende war ich froh, es am Anfang nicht beiseite gelegt zu haben. ;o)
Dazu passt:
Eine Zigarette.
Für Nichtraucher: Starker Kaffee.
Für Nichtraucher _und_ Nichtkaffeetrinker: Also für die fällt mir auch nix mehr ein… ;o)
Fazit:
Von 5 Sternen – vermutlich 4,8. Und 4,8 auch nur, weil es eben Bücher gibt, die noch besser sind – man muss ja noch ein bisschen Platz nach oben lassen.
Muss sich aber vor Werken von Kundera oder Coetzee keinesfalls verstecken. Wer die mag – wird auch Hein mögen. Mutmaße ich jetzt mal so.
fraumaus - 22. Mai, 20:31
Draußen herrlichstes Wetter, Geflügel und selbst gemachtes (natürlich) Tzatziki für's Grillen am Abend im Kühlschrank, Crocket, Boule und Liegestuhl bereit gestellt, um den ersten schönen Tag in diesem Monat im Garten zu genießen, Pläne für die anderen freien Tage gemacht - und dann wacht das Kind nach dem Mittagsschlaf mit Fieber auf.
Das ist ja doooof. :-(
Aber erstaunlich, wie Kinder das mit dem Timing immer machen ... ;o)
Na, ja - wenn wir Glück haben, gibt's noch zwei oder drei andere, schöne Frühlingstage in diesem Jahr. Und vielleicht sind dann ja mal alle gesund. ;o))
fraumaus - 22. Mai, 17:26
Wenn die KiTa-Erzieherinnen mit den Mitarbeitern des Landratsamtes an einem Wochentag bezahlt wandern gehen, ist das Kind zwangsbeurlaubt. Und Zwangsbeurlaubung ist gar nicht so übel – man kann morgens nach einem kleinen Frühstück in die Stadt pilgern, beim Bäcker eine Laugenstange und Kakao kaufen und den halben Tag auf dem Spielplatz zubringen. Danach geht man Enten füttern und kocht Spaghetti mit Tomatensoße, liest Bücher vor und hört ein Hörspiel, spielt nachher im Garten und isst auf der Terrasse Wassermelone.
Wenn es nicht regnet.
Wenn es aber doch regnet und Pfützenspringen wegen Erkältung ausfällt, steht das Kind morgens 06:15 Uhr an der Terrassentür und schaut traurig nach draußen. Die restlichen 13 Stunden des Tages hängt es am imaginären Schürzenzipfel der Mutter und möchte, bitteschön, bespaßt werden. Alleinespiel-Versuche bedürfen großer Überredungskünste und sind nach spätestens fünf Minuten uninteressant. Es folgen eine Muffin-Back-Session, Verkleidespiele, Mensch-Ärgere-Dich-Nicht, Vorleserunden, ein Hörspiel bei dem das Kind nicht zuhören will, viele Rollenspiele (Einkaufen, Schule, Kätzchen…), zwei Wutanfälle, Klorollen-Anmal-Aktionen und eine mit schwarzer Farbe bespritzte Küchenwand. Und man hört zum ersten Mal den Satz "Weil ich mich schäme." aus dem Kindermund.
Am Ende eines solchen Tages bin ich noch immer ganz vernarrt in dieses wundervolle Kind – aber auch sehr froh, wenn dieses wundervolle Wesen mal einfach nur schläft. ;o)
fraumaus - 19. Mai, 21:53
- Also, ich will ja nix sagen, aber da war gerade schon wieder dieser Igel. Und geschnauft hat er auch. (erinnert mich ja immer an meinen Opa, wenn der schlief *g*)
- Kind war heute beim Kinder-TÜV (U8) und der Kinderarzt war vollauf zufrieden. Und ich erst!
- Die Theater-Aufführung am Samstag war wirklich schön und ich hab' tatsächlich ein bisschen vor mich hin geschluchzt - hat aber keiner gemerkt. ;o)
- Der Kindsvater will das Kind demnächst mal für ein Wochenende mitnehmen... aber, aber, aber... ich hab' da ja ein klitzekleines bisschen Angst. Na, ja - er wird sie schon nicht vollständig ruinieren. Hoffe ich!
- Schon gemerkt? Die Erdbeerzeit beginnt! Erdbeeren mit Milch und Zucker the whole day long... humbahumbahumbatätärääää!! ;o))
- Nach anfänglicher Unsicherheit hab' ich mich jetzt entschieden - "Willenbrock" von Christoph Hein mag ich!
- Stellt euch mal vor, der Kindsvater würde das Kind tatsächlich ein ganzes Wochenende lang betreuen - dann hätte ich frei! Aber so was von...! Wow!
- Und noch tausend andere Gedanken, die euch aber allesamt nichts angehen... ;-P
fraumaus - 11. Mai, 23:48
Wenn ihr morgen ein leises Schluchzen unbekannter Herkunft hört - nicht wundern, das bin nur ich.
Das Tochterkind hat morgen im Kindergarten ihren ersten Auftritt in einem Theaterstück - und ich weiß schon jetzt, dass ich da Tränchen und so... na, ihr wisst schon. ;o)
(Ich erinnere mich da nur an ihre Faschingsparty, an der ich es fertig brachte zu "Und ich flieg, flieg, flieg wie ein Flieger, bin so stark, stark, stark wie ein Tiger..." zu heulen, weil das Schnuffelkind im Kreis mit all den großen Kindern - die anderen Kleinen haben geheult oder nicht mitgemacht - tanzte und sich so dermaßen freute und so stolz aussah und so groooooß! Und natürlich hat meine Kleene auch geheult - aber erst nach dem Lied. ;-P Ist ja auch alles ganz schön aufregend, wenn man 4 ist. Bzw. damals ja noch 3...)
*runkdunkdurunkdunkdunk*
Wollt’ ich ja jetzt nur mal so gesagt haben.
Und dieser Igel war gerade schon wieder da. Fast direkt vor meinen Füßen. Ich glaube, der mag mich. ;o)
Guuut, vermutlich hatte er nur fürchterliche Angst und blieb allein deswegen 10 Minuten vor meinen Füßen sitzen.
Nun hätte ich ihm ja gerne gesagt, dass ich eigentlich ganz umgänglich bin und er ruhig weiter gehen darf – aber ich fürchte, er hätte mich nicht verstanden. Also sagte ich nichts. Er im Übrigen auch nicht.
Und zum Thema Fotografie noch ein kurzes Wort zum Freitag (sehr früh am Morgen): Manchmal bin ich direkt dankbar, dieses Hobby (Gott, wie ich dieses Wort hasse) für mich entdeckt zu haben. Es gibt hin und wieder diese Momente, in denen man denkt „Mist, keine Kamera dabei – DAS wäre ein Foto geworden!“ – die sind blöd. Weil man es selbst blöd findet, so zu denken.
Viel öfter sind aber Momente, in denen einem die besondere Lichtstimmung auffällt – und in denen man denkt „Das hättest du so vorher nicht ansatzweise in dem Maße bemerkt wie jetzt“. Viel mehr Wow-Momente als zuvor. Schon allein dafür lohnt sich all das. :-)
(Und Viertel vor 1 auf Yahoo was über die Folgen von Schlafmangel zu lesen ist ja auch nicht so dolle... tz!)
Der Klappentext:
Allein im Universum
»Wenn ich jetzt nicht zu schreiben beginne, werde ich irrsinnig. Heute ist bereits der neunundzwanzigste Tag ... Seit knapp einem Monat gibt es keine Sonne mehr, keine Lebewesen, keine Geräusche.«
Ein Mann sitzt Mitte Juli in seiner Altbauwohnung am Fenster und genießt den Jahrhundertsommer. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel, es beginnt sintflutartig zu regnen und die Temperatur fällt. Tagelang schneit es. Als der Mann seine Wohnung verlässt, stellt er fest, dass niemand mehr da ist. Er ist der letzte Mensch auf Erden.
Jürgen Domian ist Deutschlands bekanntester Nachttalker, der seit zwölf Jahren auf Radio Eins Live und im WDR Fernsehen seine Kultsendung "Domian" moderiert.
Hauptschauplätze:
Eine Stadt, irgendwo. Eine Wohnung mit Balkon, Miethaus. Wobei der Hauptschauplatz hier vermutlich im Kopf des Protagonisten zu suchen ist. Das Buch lebt auch von dessen Erinnerungen und Selbstreflexionen.
Mein Eindruck:
Der erste Eindruck ging in die Richtung „Huch, ich wusste gar nicht, dass der auch schreiben kann!?“ – hier war ich durchaus positiv überrascht. Domian schreibt (entgegen meiner Erwartungen, muss ich gestehen) sehr eingänglich, kurzweilig, spannend – und profitiert hier sehr von seinen Erfahrungen als Talkmaster. Die Erinnerungen des Protagonisten sind teilweise erschreckend, teilweise beklemmend, aber wirken zu keinem Zeitpunkt konstruiert oder überspannt. Im Bereich der Unterhaltungsliteratur ist mir noch kein Buch begegnet, das gleichzeitig so fesselt und doch voller leiser Töne steckt . Ich bin sehr angetan.
Empfehlung:
Lesen!
Dazu passt:
Hochprozentiges. (Stilecht vermutlich Whiskey, Gin, guter Wodka…)
Fazit:
Mag ich! Anfangs war ich skeptisch, anschließend positiv überrascht. So herum verhält sich das bei mir selten. ;o)
- Als ich eben auf der Terrasse war, lief ein Igel seelenruhig an mir vorbei. Was sucht der eigentlich da auf der Wiese? Würmchen? Und kann der mich sehen? Wenn ja, hat der mich angeschaut. Ganz sicher. ;-)
- Telefonat mit der Mutter geführt.
„Hallo. Nicht, dass du dich wunderst. Ich wurde von der Kur verlegt in die psychiatrische Klinik soundso.“
„Aha.“
„Na, ja, nicht, dass du dir Sorgen machst.“
„Sollte ich das? Erwartest du das?“
„Na, ja, nein. Oder vielleicht doch.“
„Mama, so leid’s mir tut, ich hab' jetzt andere Sorgen. Und du erwartest nicht wirklich, dass mir das leid tut? Du hast letztens selbst noch gesagt, dass dir alles egal ist – uns eingeschlossen. Was, verdammt, erwartest du jetzt von mir? Du hast’s in den letzten Wochen auch nicht für nötig befunden, dich mal zu melden. Es sei denn, du wolltest was … Hat dich doch auch nicht interessiert, wie es uns geht. Das tut’s doch schon lange nicht mehr…“
„Na, ja. Ich ruf dich alle zwei Tage mal an, ja? Und sei nicht allzu sauer auf mich…“
„Mama, ich bin nicht sauer. Das ist dein Ding und es geht mich nichts an…“
„Ja, sei nicht sauer. Ich ruf‘ übermorgen wieder an.“
„Ich bin nicht sauer, warum sollte ich auch? Dann mach’s mal gut…“
„Ja, tschüss. Und bitte sei mir nicht böse…“
„Ja, bis dann.“
Örks! Manchmal frage ich mich, welcher Teil von mir da echt ist und welcher nur Abwehrhaltung. Und es tut mir leid, sie so abblocken zu müssen, aber ich kann das auch nicht. Nicht mehr. Ich hab‘ keine Nerven mehr übrig, mich von ihr runter ziehen zu lassen. Hat ja doch alles keinen Sinn…
- CD vom letzten Sommer passt immer noch. All-Time-Favorite derzeit: Slut – Better Living. Hach.
- Gedanken über Freundeskreis gemacht. Dass der harte Kern gleich bleibt ist klar. Sonst ändert sich das aber kontinuierlich. Ich gehöre nicht zu denen, deren Freundeskreis über Jahre konstant bleibt. Frage mich, woran das liegt. Verändere ich mich so schnell oder die anderen? Oder beides? Oder nichts von beidem?
- Auch sonst sehr gedankig, so im Gegensatz zu den letzten Wochen. Befinde mich derzeit in einem entscheidenden (Für wen? Weeß ick ooch nich.) Veränderungsprozess. Alles ist so – schwankend. Unsicher. Und ein bisschen wie auf einer Schiffsschaukel. Schafft man es hoch genug bis zum Überschlag oder wird man langsamer und fällt zurück?